SUR - Stärkung der urbanen Resilienz in den Bereichen Versorgungsinfrastruktur und Wohnraum in der Ukraine
Projektlaufzeit: Februar 2024 bis November 2025
Das Ziel des SUR-Projekts ist die Unterstützung der städtischen Kapazitäten in der Ukraine, um Kakskadeneffekte im Bereich der Versorgungsinfrastruktur zu minimieren und ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken. In diesem Rahmen wird eine Risikoanalyse durchgeführt.
Die Risikoanalyse betrachtet Risiko als Kombination aus Auswirkungen und Wahrscheinlichkeit, basierend auf Verwundbarkeit, Exposition und Gefährdung. Gefahren wie extreme Wetterereignisse, Umweltveränderungen oder militärische Angriffe beinhalten Unsicherheiten durch räumliche und zeitliche Veränderungen. Das Augenmerk liegt auf der Verwundbarkeit, besonders angesichts der militärischen Bedrohung durch Raketen und Artillerie, insbesondere in den frontnahen Gebieten. Der Rat der EU (2024) hebt hervor, dass widerstandsfähige Infrastrukturen für die Aufrechterhaltung lebenswichtiger Funktionen entscheidend sind. Angriffe auf diese Infrastrukturen haben weitreichende, interdependente Auswirkungen.
Die vorgesehenen Aktivitäten bestehen aus 4 Workpackages:
WP 1: Entwicklung eines konzeptionellen Rahmens für die Risikobewertung
WP 2: Entwicklung eines Rahmens für die Analyse der Auswirkungen von Funktionsverlusten der Versorgungsinfrastruktur
WP 3: Schulungs- und Kapazitätsaufbaumaßnahmen:
WP 4: Analyse von Versorgungsunterbrechungen der Versorgungsinfrastruktur
In WP 1 wird ein konzeptioneller Rahmen für die Risikobewertung entwickelt, der auf internationaler und nationaler Literatur sowie einer Analyse der aktuellen politischen Rahmenbedingungen basiert. Ziel ist es, ein Handbuch zur Risikobewertung zu erstellen, das mit anschaulichen Beispielen illustriert wird. Dieses Handbuch soll als Leitfaden für das Katastrophenrisikomanagement dienen und sowohl für die internationale Entwicklungszusammenarbeit als auch für ukrainische Stadtverwaltungen nutzbar sein.
In WP 2 wird ein Bewertungsrahmen entwickelt, der sich auf die Kaskadenketten von Versorgungsunterbrechungen konzentriert. Ziel ist es, die Auswirkungen von Störungen in einem Infrastruktursektor auf andere Bereiche zu analysieren. Dies geschieht durch eine Desk-Top-Studie, Literaturrecherche und Experteninterviews, um Wechselwirkungen zwischen Sektoren zu identifizieren und Resilienzmaßnahmen zu bestimmen.
Das WP 3 beinhaltet die Erhebung des Schulungsbedarfs von Interessengruppen in den betroffenen Städten durch einen Online-Fragebogen. Auf dieser Basis werden maßgeschneiderte Schulungen entwickelt, die Themen wie widerstandsfähige Wiederherstellungsplanung, Kaskadenkettenmodelle und Kosten-Nutzen-Bewertungen abdecken. Die Schulungen sollen die Umsetzung von Katastrophenschutzmaßnahmen und die Überarbeitung bestehender Pläne fördern.
In WP 4 werden Daten über Infrastrukturstandorte gesammelt, um die Kritikalität von Infrastrukturdiensten zu bewerten. Dies umfasst die Identifikation von Kaskadeneffekten und Resilienzmaßnahmen sowie die Visualisierung der Ergebnisse in Kartenform. Abschließend werden die Ergebnisse mit lokalen Interessengruppen präsentiert und diskutiert, um Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Vertragsnummer | 81312313 |
Fördermittel | GIZ |