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Fakultät Raumplanung
Aktuelles aus dem Forschungs­projekt

Ludwigsburg in heißen Zeiten: ZURES II – Beteiligung zur subjektiven Wahrnehmung von Hitzestress

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Über die nächsten 20 Jahre ist zu erwarten, dass die globale Erderwärmung um mehr als 1,5°C ansteigen wird und Hitzewellen häufiger und intensiver sein werden, so der jüngste Bericht des IPCC. Auch auf lokaler Ebene wird dies zu spüren sein. Es besteht ein klarer Handlungsbedarf, sich an die zu erwartenden klimatischen Veränderungen anzupassen und Bürger*innen vor den Folgen zunehmender Hitze zu schützen. ZURES II befasst sich daher in der Verstetigungsphase mit der direkten Nutzbarkeit zukunftsorientierter Klima- und Vulnerabilitätsszenarien und deren Implementierung in die Planungsprozesse der Stadt Ludwigsburg.

Während zum einen detaillierte Karten der Hitzebelastung in Ludwigsburg modelliert werden, werden zum anderen die subjektive Wahrnehmung der Bevölkerung berücksichtigt. Im Juli und August fragt ZURES II mittels einer Onlinebeteiligung nach den Erfahrungen der Stadtnutzer*innen: Wo wird Hitze in der Stadt besonders als unangenehm wahrgenommen? Welche Orte werden in Ludwigsburg aufgesucht, um sich abzukühlen? Und welche Maßnahmen werden als sinnvoll erachtet, um Hitzestress zukünftig zu mindern?

Onlinebeteiligung über www.meinLB.de/hitze

Um außerdem weniger technikaffine Menschen zu erreichen und weiterhin auf die Onlineumfrage aufmerksam zu machen, fand zusätzlich eine aufsuchende Beteiligung in Ludwigsburg statt. An drei Tagen stand das Projektteam an verschiedenen hochfrequentierten Orten in der Stadt wie zum Beispiel auf dem Marktplatz, vor zentralen Orten des Einzelhandels und Freizeiteinrichtungen.

Aufsuchende Beteiligung in Ludwigsburg - Franziska Göttsche und Amely Krafft (v.l.n.r.)

In zahlreichen Gesprächen berichteten Bewohner*innen jeden Alters von ihren Wahrnehmungen von Hitzestress in Ludwigsburg und wie ihrer Meinung nach ein zukünftiges hitzeangepasstes Ludwigsburg aussähe. Insbesondere die innerstädtischen Bereiche mit stark versiegelter Fläche wie der Einkaufszone oder dem Marktplatz seien im Sommer stark von Hitze belastet. Zum Schutz sahen viele langfristig die Pflanzung von mehr Bäumen und kurz- und mittelfristig die Installation von Sonnensegeln als sinnvoll an, um für mehr zusätzliche Beschattung zu sorgen. Doch neben baulichen Maßnahmen spielten auch weitere Aspekte zur Sensibilisierung der Bevölkerung oder zur Organisation des Planungsprozesses immer wieder eine große Rolle in den Gesprächen.

Die Ergebnisse der Erhebung der subjektiven Wahrnehmung der Bevölkerung werden im Weiteren mit den Klimamodellierungen zusammen betrachtet, sodass Orte mit höchstem Handlungsbedarf schnell identifiziert werden können. Die Erkenntnisse bezüglich des Erlebens der Hitzebelastung sowie der gewünschten Veränderungen in der Stadt bieten außerdem Rückschlüsse darauf, welche Maßnahmen eine vermutlich hohe Akzeptanz erfahren werden und ermöglichen somit eine Orientierung an den Bedürfnissen der Betroffenen.