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Fakultät Raumplanung

Stärkung der urbanen Klimaresilienz in Panaji (Goa, Indien): Erkenntnisse aus der Urban-Act-Feldmission

Vom 17. bis 21. November 2025 führten das RER-Team (TU Dortmund) und die Universität Stuttgart gemeinsam mit der GIZ Indien und dem lokalen Konsortium im Rahmen des Urban-Act-Projekts eine Feldmission in der Stadt Panaji (Goa), Indien, durch. Im Mittelpunkt der Mission stand der Wissensaustausch mit lokalen Partnern und Interessengruppen zu den Themen Klimaresilienz in Städten und Instrumente der Verkehrsplanung. Das zentrale Ziel bestand darin, wissenschaftliche Erkenntnisse zur lokalen Klimavulnerabilität vorzustellen und zu überprüfen sowie im Rahmen eines Workshops praktische, umsetzbare Maßnahmen zur Stärkung der Klimaresilienz in Panaji schnell zu bewerten und zu priorisieren.

Die Feldmission begann mit einem eintägigen Besuch vor Ort. Das indische Team der GIZ und lokale Behörden, Smart City Panaji/Imagine Panaji Smart City Development Limited (IPSCDL) und die Corporation of the City of Panaji (CCP), begleiteten das deutsche Universitätsteam, um eine schnelle Realitätsprüfung der Hochwasser-Hotspots hinsichtlich ihrer Anfälligkeit und Risiken durchzuführen, die sich aus der Haushaltsbefragung und der Anfälligkeitsbewertung ergaben, die von Dr. Ali Jamshed von der Universität Stuttgart (IREUS) entwickelt worden waren. In der Siedlung entlang des St. Inez Creek (Fotos 1 und 2) führte das Urban-Act-Team ein Videointerview mit dem Bezirksvertreter (Foto 3) durch, um mehr über die historische Hochwassersituation in der Region zu erfahren. Das Team besuchte auch das Geschäftsviertel rund um die 18th June Road, das als einer der Hochwasser-Hotspots identifiziert wurde (Foto 4). Anschließend besuchten wir die Siedlung entlang der Küstenlinie der Stadt, die aufgrund mangelnder Kapazitäten eine hohe Vulnerabilität aufweist.

Der Wissensaustausch mit der Town & Country Planning Department zum Thema Klimaresilienz und Raumplanung war der Höhepunkt des zweiten Tages. Die Veranstaltung wurde von North Goa Town and Country Planning Department ausgerichtet. Das RER-Team berichtete über Erfahrungen aus Deutschland und anderen südostasiatischen Ländern und tauschte sich über den Einsatz von Planungsinstrumenten für eine integrierte Klimaresilienz in der Stadt- und Regional­planung aus.
19. November 2025 – Der hybride partizipative Workshop bildete den Kern dieser Feldmission. Ziel des Workshops war es, die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Bewertung der lokalen Klimavulnerabilität und zur Analyse des Verkehrsnetzes vorzustellen und zu überprüfen sowie gemeinsam mit lokalen Interessengruppen eine partizipative Kartierung durchzuführen (Foto 5). Während des partizipativen Mapping bewerteten, verorteten vier Arbeitsgruppen der Teilnehmer potenzielle klimaresiliente Interventionsmaßnahmen (Foto 6). Relevante staatliche und lokale Beamte und Führungskräfte sowie lokale akademische Einrichtungen und Frauengruppen diskutierten gemeinsam und äußerten ihre Bedenken, Bedürfnisse und Empfehlungen für die Umsetzung realisierbarer Maßnahmen in der Stadt Panaji und ihrer Umgebung.

Im Auftrag von Dr. Jamshed von der Universität Stuttgart stellte Dr. Wiriya Puntub von der TU Dortmund die wissenschaftlichen Ergebnisse von Urban Act zur Bewertung der lokalen Klimavulnerabilität vor, die aus einer Haushaltsbefragung in Panaji City gewonnen wurden. © Juan Du​/​RER
Im Auftrag von Dr. Jamshed von der Universität Stuttgart stellte Dr. Wiriya Puntub von der TU Dortmund die wissenschaftlichen Ergebnisse von Urban Act zur Bewertung der lokalen Klimavulnerabilität vor, die aus einer Haushaltsbefragung in Panaji City gewonnen wurden.
Workshop: Partizipatives Mapping zur Priorisierung und Verortung von Maßnahmen zur Klimaresilienz für die Stadt Panaji. © Juan Du​/​RER
Workshop: Partizipatives Mapping zur Priorisierung und Verortung von Maßnahmen zur Klimaresilienz für die Stadt Panaji.

Die Feldmission in Indien ermöglichte es uns, unser Arbeitsnetzwerk mit lokalen Partnern und Interessengruppen vor Ort zu stärken. Dieser partizipative Ansatz stellt entscheidend sicher, dass die daraus resultierende Bewertung und Priorisierung klimaresistenter Maßnahmen auf realisierbaren und praktischen Lösungen basiert. Solche direkten Beiträge sind unerlässlich, um gemeinsam die praktischsten und realisierbarsten Schritte zu bewerten und zu priorisieren, die das Urban-Act-Team in seiner nächsten Arbeitsphase unternehmen kann. Darüber hinaus wird so sichergestellt, dass die daraus resultierenden Maßnahmen bereit sind, aufgegriffen und für Finanzierungs­möglichkeiten skaliert zu werden.