ANFO: Erfolgreicher erster Onlineworkshop
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In den letzten Jahren ist die Zunahme von Trockenperioden deutlich erkennbar. In Deutschland finden sich trotz der zunehmenden Anzahl von Trockenereignissen jedoch kaum konkrete Ansätze zur Anpassung daran. Zur Erarbeitung geeigneter Maßnahmen wird deshalb am Beispiel der Stadt Olfen ein kommunales Leuchtturmvorhaben durchgeführt. Ausbleibender Niederschlag, eine hohe Anzahl an Sonnenstunden und trockene Winde beeinflussen verschiedene Handlungsfelder mit denen sich das Projekt ANFO auseinandersetzt. Zu den Handlungsfeldern zählen die Landwirtschaft, die Wald- und Forstwirtschaft, die Wasserwirtschaft und innerstädtische Folgen auf das Bauwesen und das Grünflächenmanagement.
Nachdem vom Projektteam bereits die unterschiedlichen Trockenheitsfolgen in Olfen recherchiert wurden, befindet sich das Projekt aktuell in der Fertigstellung von Klimawirkungsketten, die die Grundlage für eine Klimawirkungsanalyse darstellen. Der am 23.11.2020 durchgeführte Online-Workshop strebte die Validierung der bisherigen Ergebnisse, den Abgleich mit den konkreten räumlichen Ausprägungen in Olfen sowie die Auswahl möglicher Analyseindikatoren an. Da aufgrund der aktuellen Pandemielage ein Termin vor Ort nicht möglich war, wurde der Workshop als Online-Event über die Plattform Zoom durchgeführt. Dabei wurden die Umfrage- und Whiteboard Funktionen verwendet, um den interaktiven Charakter eines Workshops beizubehalten.
Für den Workshop wurden Personen mit unterschiedlicher Expertise eingeladen, um die inhaltliche Bandbreite der Handlungsfelder abzudecken. Die Gruppengröße von sieben Expert*innen ermöglichte effektive Diskussionen mit verschiedenen Sichtweisen der Mitarbeitenden von der Landwirtschaftskammer NRW, dem Landesumweltamt NRW, dem Kreis Coesfeld, dem Schloss Sandfort, der Baumschule Schomberg und der Gärtnerei Lohmann. Mit Hilfe der digitalen Workshop Tools wurden Indikatoren für die einzelnen Trockenheitsfolgen gesammelt und die Relevanz der einzelnen Folgen hervorgehoben. Insbesondere beim intersektoralen Handlungsfeld Bauwesen und Grünflächenmanagement wurden viele hilfreiche Ergänzungen gemacht. Die Rückmeldung der Teilnehmenden half, die zuvor erarbeiteten akademischen Sichtweise an die Gegebenheiten in Olfen anzupassen.
Der Validierungsworkshop ist die Grundlage für die GIS-gestützte Klimawirkungsanalyse, die die Folgen von Trockenheit ganzheitlich modellieren soll. Darauf aufbauend werden Handlungserfordernisse mit Hilfe der betroffenen Akteursgruppen identifiziert und in einem weiteren Workshop im Sommer 2021 diskutiert. Das übergeordnete Projektziel besteht darin, Erfordernisse und Handlungsmöglichkeiten zum Umgang mit Trockenheit in der ländlichen Kleinstadt Olfen zu identifizieren und begleitend einen Leitfaden für den kommunalen Umgang mit Trockenheitsfolgen zu entwickeln.