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Fakultät Raumplanung

Expertenworkshop im SUR Projekt „Resilienz und Risikomanagement in ukrainischen Städten“

Stromleitungen im Abendhimmel von Stara Uschyzja © Jana Sloboda​/​RER
Stromleitungen im Abendhimmel von Stara Uschyzja
Der Workshop zum Konzeptentwurf „Handbuch zur partizipativen Bewertung der Kritikalität von Kritischen Infrastrukturen auf lokaler Ebene“ fand am 17. Juli 2025 als Online-Veranstaltung statt. Gemeinsam mit Expert:innen aus der Ukraine wurden dessen Relevanz, Anwendungsmöglichkeiten sowie Verbesserungspotenziale diskutiert, um das Handbuch gezielt weiterzuentwickeln und an die Praxisbedarfe anzupassen

Im Rahmen des Projekts SUR „Stärkung urbaner Resilienz: Resilienz und Risikomanagement in ukrainischen Städten“ verfolgen wir das Ziel, die Widerstands­fähigkeit ukrainischer Städte gegenüber Krisen zu erhöhen.  

Bereits durch unsere ersten Literaturrecherchen und Interviews wurde deutlich, dass beim Schutz Kritischer Infrastrukturen Zuständigkeiten sowie Abstimmungen zwischen Akteuren oft unklar sind. Entscheidungen auf nationaler Ebene erfolgen häufig unabhängig von kommunalen Akteuren oder KRITIS-Betreibern. Somit erscheinen Resilienzmaßnahmen schwer umsetzbar zu sein, weil Verantwortlichkeiten fehlen und relevante Informationen nicht geteilt werden. 

Zur Schließung dieser Lücken wurde im Rahmen des Projekts ein anwendungsorientiertes Handbuch erarbeitet. Es richtet sich insbesondere an lokale Akteure und soll sie dabei unterstützen, kritische Infrastrukturen systematisch zu erfassen, zu bewerten und gezielt zu schützen. Ziel dabei ist es, Verantwortlichkeiten zu klären, lokales Wissen einzubinden und eine gemeinsame Grundlage für Resilienzstrategien zu schaffen.  

Ein erster wichtiger Meilenstein war unser Workshop, bei dem wir das Handbuch mit Expertinnen und Experten diskutiert haben. Ziel des Workshops war es, Rückmeldungen zur Praxistauglichkeit und Relevanz des Handbuchs zu sammeln. Welche Inhalte werden als hilfreich eingeschätzt? Was fehlt? Und wo besteht Anpassungsbedarf? 

Das Handbuch selbst folgt einem sechsphasigen Ansatz: 

  • Schritt 0 – Vorbereitung: Definition des Untersuchungsgebiets und Einbindung relevanter Akteure. 

  • Schritt 1 – Identifikation kritischer Infrastrukturen: Systematische Erfassung wichtiger Einrichtungen und Dienste auf lokaler Ebene. 

  • Schritt 2 – Kritikalitätsbewertung: Partizipativ durchgeführte Einschätzung von Bedeutung, Abhängigkeiten und möglichen Auswirkungen eines Ausfalls. 

  • Schritt 3 – Kartierung: Visualisierung von Infrastrukturen und potenziellen Kaskadeneffekten zur Risikoanalyse. 

  • Schritt 4 – Zieldefinition: Formulierung von Schutzzielen auf Basis der Kritikalität und Ver­wund­bar­keit

  • Schritt 5 – Maßnahmenplanung: Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Steigerung der Resilienz. 

Die Rückmeldungen bestätigten die hohe Relevanz des Themas für die kommunale Ebene, insbesondere im Hinblick auf Resilienz und den Umgang mit Krisensituationen. 

SUR